Skibidi-Toilet-Videos - Angriff der Killer-Toiletten: ein bizarrer YouTube-Hype (2025)

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Auf YouTube sammeln Skibidi-Toilet-Videos Milliarden von Views. Was steckt hinter diesem seltsamen Internet-Phänomen?

Autor: Jürg Tschirren

28.09.2023, 04:18

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Vor etwas mehr als einem halben Jahr hat Alexey Gerasimov das erste Skibidi-Toilet-Video auf seinen YouTube-Kanal geladen. Es dauert elf Sekunden und besteht aus einer Kamerafahrt auf eine Toilettenschüssel zu. Plötzlich streckt sich ein Kopf aus der Schüssel, dazu klingen die Worte «Brrr Skibidi Dop Dop Dop Yes Yes».

Skibidi-Toilet-Videos - Angriff der Killer-Toiletten: ein bizarrer YouTube-Hype (1)

Es ist der Remix eines Songs des türkischen Musikers Bizer King, der auf TikTok bekannt wurde. Dort ist der Song in Videos zu hören, in denen ein fröhlicher Mann seine immense Wampe schwingen lässt, während vor ihm riesige Mengen von Fleischspeisen aufgetischt werden. Das beliebteste dieser Videos wurde bis heute fast 800 Millionen Mal gesehen. Herzlich willkommen im Jahr 2023 – ich hoffe, es geht Ihnen gut.

Selbst der Macher kann sich den Erfolg nicht erklären

Zurück zu den Skibidi-Toilet-Videos: Ungefähr nach der achten Folge nahmen diese richtig Fahrt auf. Heute haben die kurzen Filme zusammen fast 12 Milliarden Views gesammelt und Gerasimovs Kanal zu einem der erfolgreichsten überhaupt gemacht. Wie erklärt sich der 25-jährige Georgier diesen Erfolg? «I have no idea», antwortet er kurz und bündig auf die Frage von SRF.

Viel Geld dank Toiletten

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Skibidi-Toilet-Videos - Angriff der Killer-Toiletten: ein bizarrer YouTube-Hype (2)

Weil in Alexey Gerasimovs YouTube-Kanal auch Werbung zu sehen ist, verdient der Georgier an jedem Klick. Wie viel will er nicht sagen: «Diese Information ist top secret.» Allerdings meint er, sein Bankkonto sei im letzten halben Jahr ziemlich gewachsen.

Die Summe, die YouTube pro 1000 Klicks auszahlt, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Doch selbst bei der konservativsten Schätzung dürfte Gerasimov bis heute mehr als 2,5 Millionen Franken kassiert haben.

Dazu kommen noch die Einnahmen, die er mit In-App-Käufen macht – denn Skibidi-Toilet gibt es inzwischen auch als Gratis-Mobile-Game für Android- und iOS-Geräte, programmiert von einer Dritt-Firma.

«Skibidi Wars: Toilets Attack» wird in den App-Stores überraschend gut bewertet: Bei Apple erhält das Game 4,2 von 5 bei Sternen, bei Google sind es 3,9. Dort wurde es bereits mehr als 1 Million Mal heruntergeladen.

Ein paar Gründe lassen sich schon ausmachen. Etwa das Format der kurzen Animationen: Es sind YouTube-Shorts, also maximal eine Minute lang und im Hochkant-Format gezeigt – ideal, um sie unterwegs in rascher Folge auf dem Smartphone zu schauen.

Und da ist die krude Machart der Videos: Sie erinnert an alte Internet-Animationen und Computergames. Kein Wunder: Gerasimov erstellt sie mit dem Source Filmmaker, der Animationssoftware des Game-Studios Valve, das für Hits wie «Half-Life» oder «Counter-Strike» bekannt ist. Das macht Skibidi Toilet zu einem gefundenen Fressen für Nostalgiker und Gamefans.

Ende Jahr soll Schluss sein

Ausserdem hat es Gerasimov geschickt verstanden, Skibidi Toilet zur Serie zu machen. Mit der zehnten Folge bekamen die Videos eine Hintergrundgeschichte: Eine eigene Welt entstand, mit immer wiederkehrenden Figuren.

Skibidi-Toilet-Videos - Angriff der Killer-Toiletten: ein bizarrer YouTube-Hype (3)

Heute, bei Nummer 63 angelangt, sehen wir einen epischen Kampf von laufenden, fahrenden, fliegenden, mit Laser-Kanonen und anderen Waffen ausgestatteten Toilettenschüsseln gegen Freiheitskämpfer, die Kameras und Lautsprechern statt Köpfen haben. Einzelne Folgen werden in längeren Videos zu Staffeln zusammengefasst, mittlerweile sind es 20.

Vielleicht schaut auch Michael Bay zu

Zu Beginn veröffentlichte Gerasimov noch fast täglich neue Videos. Seit seine Animationen aufwändiger produziert sind, kommt etwa alle fünf Tage ein neues dazu. Doch Ende Jahr soll Schluss sein. Danach will sich der 25-Jährige erst einmal eine Pause gönnen, verrät er im Interview.

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Die Auszeit könnte von kurzer Dauer sein. Denn viele Fans hätten ihn gebeten, die Skibidi-Toilet-Videos zur Netflix-Serie zu machen: «Wer weiss, vielleicht erfüllen sich ihre Wünsche.»

Allerdings: Allzu ernst sollte man den 25-Jährigen nicht nehmen. Immerhin behauptet er auf die Frage nach seinen Vorbildern: Viele Leute verglichen sein Werk mit Michael Bays «Transformer»-Filmen, die Produktionsbudgets von 200 Millionen Dollar und mehr hatten. Und ergänzt: «Es gibt eine kleine Chance, dass sich Bay meine Videos anschaut und sie gut findet.»

SRF 3, Aktualität, 27.09.2023, 16:10 Uhr

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